Sport ist heute ein technologisch hochgerüstetes und konsumierbar gewordenes Massenphänomen. Umso mehr lässt sich aber auch wieder ein Trend zurück zum Einfachen feststellen: Calisthenics hat zum Beispiel die Parkbank und die Teppichstange als Sportgeräte für sich entdeckt und im Crossfit werden Sandsäcke, Strohballen und Traktorreifen gewuchtet, gestemmt und geschleift. Diese reduzierten Mittel leisten oft mehr als teure Fitnessmaschinen. Dazu kommt der Reiz des Ursprünglichen, die Nähe zur Natur und das besondere Gefühl der Freiheit, mit dem zu trainieren was eben zur Hand ist.
Im historischen Museum San Telmo des Baskenlandes gibt es eine kleine Abteilung über Traditionen des ländlichen Gehöfts. Zwar gab es in der Landbevölkerung des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts das Konzept „Freizeit“ noch nicht, doch man findet dort einige Vitrinen über herri kirolak – baskischen Traditionssport – dessen Ursprünge in landwirtschaftlichen Berufszweigen zu suchen sind: da wurde um die Wette Holz gehackt oder gemäht, Steine wurden im Akkord geschultert oder ganze Steinquader mit Hilfe von Ochsen geschleift. Dort wo es Steinbrüche gab, wurde die Technik des Perforierens von Stein zur Einführung des Sprengstoffs als Wettkampf gefeiert, in dem die besten Barrenadores oft unter hohen Wetteinsätzen gegeneinander antraten. So weit, so romantisch. Doch nicht alle Zeitgenossen sahen das so:
La apuesta era la pasión más vehemente, el placer más vivo de los ricos encerrados en la montaña. Las pruebas de bueyes y los desafíos de barrenadores hacían que se cruzasen enormes cantidades. Era el culto á la fuerza, la adoración á la brutalidad, con todos los encantos del juego de azar. Tenían en las minas mozos hábiles en el manejo del barreno que gozaban entre ellos el mismo prestigio que un gran torero ó un pelotari famoso. […] Era una diversión de raza primitiva, de pueblo en la infancia que aún no ha llegado á la vida del pensamiento y admira la fuerza como la más gloriosa manifestación del hombre. La dura necesidad de ganarse el pan con el trabajo físico, hacía del vigor un culto, convertía en diversión los alardes de resistencia de los más fuertes, admiraba como héroes á los grandes partidores de leña ó á todos los esfuerzos del músculo en el diario trabajo, asociaba á sus juegos al buey, manso y sufrido compañero de la miseria campestre. (Übersetzung)
Vicente Blasco Ibañez: „El intruso“ (1904)
Der große Favorit verliert im Roman unerwartet den Wettkampf und die Reichen ihr Geld. Der Versager wird aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.
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