Sepp Holzer: Sepp Holzers Permakultur. Praktische Anwendung für Garten, Obst und Landwirtschaft (2018)

Charles & Perrine Hervé Gruyer: Vivre avec la terre. Manuel des jardiniers-maraîchers (2019)

Mit 40.000 Teilnehmern und 8600 Traktoren legten deutsche Landwirte im November 2019 den Verkehr in Berlin lahm. Ihr Protest richtete sich gegen verschärfte Regeln zum Umweltschutz. Konsumenten, die bis dahin noch vertrauensvoll der Illusion eines sukzessiven Wandels der Agrarproduktion hin zu Bio unterlegen waren, werden die unzeitgemäßen Forderungen der Demonstranten überrascht haben.

Die industrielle Landwirtschaft gehört seit Jahrzehnten mit zu den größten Zerstörern der Umwelt. Der Umstand, dass deutsche Landwirte im Jahr 2020 auf die Straße gehen, wenn man ihnen die Pestizide wegnimmt, ist symptomatisch für eine Misere, die man auch als Produkt einer über Jahrzehnte hinweg fehlgeleiteten landwirtschaftlichen Subventionspolitik bezeichnen kann. Energieintensive Anbaumethoden, Monokulturen und die dadurch nötigen chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen, aber auch die unwürdig niedrigen Preise, die für Grundnahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Milchprodukte und Fleisch in den Zentren der kapitalistischen Welt noch bezahlt werden, haben Landwirte weltweit in den Teufelskreis der Abhängigkeit von hochtechnisierten industriellen Großproduktionsformen getrieben. Die Landwirtschaft wurde dadurch zu einem zentralen Faktor der Ausbeutung natürlicher Ressourcen: Auslaugung von Böden, Erosion, Rückgang der Artenvielfalt, vor allem bei den Insekten, und der massive Einsatz fossiler Energien für die Bewirtschaftung im großen Stil stehen im Fokus der Kritik. Dabei gibt es längst schon Konzepte, die zeigen, wie es auch anders gehen könnte.

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